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Strategie umweltfreundliche Kraftstoffe

29.1.2013

EU forciert Aufbau eines europaweiten Erdgastankstellennetzes

Laut EU sollen im Verkehrssektor bis 2020 mindestens zehn Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll die Abhängigkeit von Erdöl sinken. Alternative Antriebe können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.

Die Europäische Kommission gab daher nun ein offizielles Strategiepapier heraus, das von einem Gesetzesvorschlag begleitet wird. Darin sprechen sich die Experten für Erdgas als wichtigen alternativen Kraftstoff aus.  Sie empfehlen unter anderem den Aufbau eines flächendeckenden Erdgastankstellennetzes in allen EU-Mitgliedsländern und führen erstmals konkrete Vorgaben ins Feld, wie zum Beispiel eine maximale Entfernung von 150 Kilometern zwischen den Erdgastankstellen.

„Eine solche EU-Richtlinie war nötig, um europaweit einen Rahmen für Investitionen und die technologische Entwicklung im Verkehr zu setzen", sagt Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstandsvorsitzender der NGVA Europe und Aufsichtsratsvorsitzender der erdgas mobil GmbH. Bislang habe es keine einheitlichen Standards zur Umsetzung einer europaweiten Infrastruktur für alternative Antriebe, wie Elektro, Wasserstoff oder Gas, gegeben. Das ändert sich nun grundlegend. In ihrer aktuellen Richtlinie identifiziert die Europäische Kommission Erdgas und Bio-Erdgas als ausgereifte und umweltschonende Technologie. Sie empfiehlt, die Zahl der Erdgastankstellen in Europa so weit zu erhöhen, dass die Stationen maximal 150 Kilometer voneinander entfernt liegen. Noch dazu soll es eine ausreichende Anzahl an Zapfsäulen in städtischen Ballungsräumen geben.

Auch das Potenzial von LNG (Liquefied Natural Gas) für schwere Nutzfahrzeuge erkennt die Europäische Kommission an - nicht zuletzt, da LNG schon heute die strengen Umweltstandards der Euro 6-Norm erfüllt: Das flüssige Erdgas ist genauso umweltschonend wie sein gasförmiges Pendant, ermöglicht jedoch noch höhere Reichweiten. Damit es sich im europäischen Liefer- und Transportverkehr etabliert, sollen bis Ende 2020 an allen Autobahnen im Kernnetz weitere öffentliche Tankstellen entstehen. Laut Strategiepapier soll ihr Abstand maximal 400 Kilometer betragen. „Das ist der richtige Ansatz", erklärt Holtmeier. „Nur wenn für Europa eine konkrete Richtung vorgegeben ist, kann das von der EU geforderte Ziel einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Mobilität erreicht werden." Die Empfehlungen der Kommission gelte es daher, so schnell wie möglich in nationales Recht umzusetzen.

 

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