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Euro 6-Norm

3.9.2014

Pkw unterliegen bald noch strengeren Grenzwerten für Schadstoffe. Ab September gilt die Euro 6-Norm für neue Typenzulassungen, ab Jänner 2015 müssen dann auch alle Neuzulassungen die Richtlinie erfüllen.

Bisher stand vor allem der CO2-Ausstoß im Vordergrund, wenn es um umweltschonenden Straßenverkehr ging. Mit der Euro 6-Norm rücken nun jedoch auch andere Schadstoffe in den Blickpunkt. Konkret geht es um Stickoxide. Dieselfahrzeuge durften bislang bis zu 180 Milligramm pro Kilometer verursachen. Mit der Euro 6-Norm fällt dieser Grenzwert auf 80 Milligramm pro Kilometer. Das entspricht einer Reduzierung um 55 Prozent. Eine Umsetzung ist zum Beispiel mittels Harnstoffeinspritzung (Markenname "AdBlue") und SCR-Katalysator oder durch ein Abgasrückführungssystem möglich.

Auch Fahrzeuge mit Benzinantrieb sind von der neuen Regelung betroffen. Bei den Stickoxiden gilt zwar der gleiche Wert (60 Milligramm pro Kilometer) wie bei der Euro 5-Norm, dafür werden bei den Feinstaubwerten Nachbesserungen erforderlich. Moderne Direkteinspritzer verursachen sehr kleine Feinstaub-Partikel. Hier gilt künftig der gleiche Grenzwert wie bei Diesel von 4,5 Milligramm pro Kilometer. Neben der Partikelmasse wird ab 2015 auch die Partikelanzahl begrenzt. So dürfen Benziner 10 mal so viel Feinstaubpartikel emittieren wie Dieselfahrzeuge. Bei der Begrenzung der Partikelanzahl erfolgt jedoch eine schrittweise Einführung neuer Grenzwerte. So darf die Partikelanzahl ab 2015 6 Billionen Partikel pro Kilometer nicht übersteigen. Ab 2018 erfolgt eine weitere Verschärfung, indem dieser Grenzwert dann auf 600 Milliarden Partikel pro Kilometer sinkt. Dies entspricht einer Reduzierung von 90 Prozent.

Alle Automodelle, für welche die Hersteller ab September 2014 eine Typenneuzulassung beantragen, müssen die Euro 6-Norm erfüllen. Ab Januar 2015 muss dann jeder neu zugelassene Pkw Euro 6-konform sein. Dies ist insbesondere für Erdgasfahrzeuge kein Problem. Sie erfüllen ohne großen technischen Aufwand zumeist schon jetzt die neue Richtlinie. Erdgas als Kraftstoff emittiert rund 80 Prozent weniger Stickoxide als Diesel und verursacht nahezu keinen Feinstaub. Weil der Dieselantrieb künftig mit deutlich aufwendigerer Technik verbunden ist, werden die Preise für Dieselmodelle sehr wahrscheinlich steigen, so dass die Preisdifferenz zwischen Diesel- und Erdgasantrieb weiter sinken wird. Dies hat bereits die Euro-6-Einführung im Nutzfahrzeugbereich zu Beginn des Jahres gezeigt.

 

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