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Deutschland: Neue Schubkraft für Alternative Antriebe

10.11.2016

Das Bundeskabinett hat im Rahmen des Infrastrukturaufbaus speziell für den Bereich der methanbasierten Kraftstoffe LNG und CNG ein Fördervolumen von 268 Mio. Euro beschlossen.

Damit folgt das Kabinett dem vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgelegten Nationalen Strategierahmen (NSR). Dieser formuliert die Ziele und Maßnahmen Deutschlands für den Infrastrukturaufbau der alternativen Kraftstoffe Strom, Wasserstoff und Erdgas. Deutschland erfüllt damit eine wesentliche Vorgabe der EU-Richtlinie 2014/94/EU - kurz vor knapp und dem Stichtag 18.11.2016.

Mit den jetzt beschlossenen Fördergeldern von 268 Mio. Euro im Bereich Erdgas sollen in erster Linie das LNG-Tankstellennetz und entsprechende LKW-Flotten aufgebaut werden. Hinzu kommt – im Laufe der Zeit bzw. nach Bedarf – der Aufbau von LNG-Infrastruktur in Häfen zur Versorgung von Schiffen. Alexander Dobrindt über das Gesamtprojekt: „Wir unterstützen den Hochlauf der alternativen Antriebe. Wir wollen diese Entwicklung an der Spitze gestalten. Der Schlüssel dafür ist der Aufbau einer flächendeckenden Lade- und Tankinfrastruktur – für alle Verkehrsträger und wesentlichen Technologien: Elektromobilität, Brennstoffzelle und Erdgas.“ Als „Infrastrukturoffensive für die Antriebswende“ sieht der Bundesminister das neue Programm, mit dem sich Deutschland europaweit an die Spitze setzt, um sein Ziel zu erreichen: mehr Mobilität bei weniger Emissionen. Hierfür eignen sich Fahrzeuge mit alternativem Methan-Antrieb in besonderem Maße. Dem wird durch den jetzt festgelegten Anteil am neuen Förderprogramm auch Rechnung getragen – ein gutes Signal!

CNG und LNG – die perfekte Brücke in die Zukunft

Methanbasierte Kraftstoffe wie CNG und LNG bieten dabei einen doppelten Vorteil: Denn beide können zu 100 % regenerativ erzeugt werden und sind in dieser dann besonders umweltfreundlichen Variante bereits heute in bestehenden PKW- und LKW mit Methanantrieb einsetzbar. So bilden sie die perfekte Brücke in die Zukunft – nicht trotz, sondern gerade wegen der Einsatzmöglichkeit in Verbrennungsmotoren. Denn CNG- und LNG-Fahrzeuge sind die einzigen KFZ, bei denen der klassische Motor vollständig kompatibel mit erneuerbaren Energien betrieben werden kann! Ob der erneuerbare Kraftstoff dabei aus Biomethan (z. B. aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder Abfällen) oder synthetischem Methan (Power-to-Gas) erzeugt wird, ist egal: rein chemisch ist und bleibt es CH4 in komprimierter Form (CNG) oder eben extrem kalt verflüssigt mit noch höherer Energiedichte (LNG).

Power-to-Gas als Schlüsseltechnologie

Vom Potenzial her passt hier auch der ebenfalls gesondert im Förderprogramm berücksichtigte Antrieb mit Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen ins Bild. Denn beim Power-to-Gas-Verfahren, mit dem z. B. überschüssiger Windstrom in speicherfähige Energieträger umgewandelt werden kann, entsteht Wasserstoff (H) als erste Produktstufe aus der Spaltung von Wasser (H2O) und Sauerstoff (O). Die Umwandlung bzw. Weiterentwicklung zu synthetischem Methan, also CH4, folgt in einem zweiten Prozessschritt durch Anreicherung mit CO2. Damit werden praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn das ansonsten klimaschädliche CO2 wird auf diese Weise vollständig in ein Kreislaufsystem für klimaneutrale Mobilität integriert.

Der dritte Vorteil von Power-to-Gas-Anlagen ist die Stabilisierung der Stromnetze durch das Abfangen von Lastspitzen. Denn die Anlagen sind hochflexibel und damit bestens für die Teilnahme am so genannten Regelenergiemarkt geeignet, was Audi bereits erfolgreich mit seiner PtG-Anlage in Werlte beweist. Mit der ansonsten „e-gas“ produziert wird, der klimafreundliche CNG-Kraftstoff speziell für Audi g-tron Modelle.

Die „Energiewende auf der Straße“ ist in Deutschland also auf einem guten Weg.

Quelle: gibgas
http://www.gibgas.de

 

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