13.8.2018

Nach Angaben von Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, wird der Wolfsburger Automobilkonzern bis Ende des Jahres keine Hybrid- und Erdgas-Fahrzeuge mehr ausliefern. Auch Bestellungen werden zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr angenommen, erklärte der Top-Manager gegenüber der „Welt am Sonntag“.

Für Dr. Timm Kehler, Vorstand des deutschen Branchennetzwerks „Zukunft ERDGAS“, ist die Meldung „dass Volkswagen jetzt einen Bestellstopp für Erdgas-Fahrzeuge verhängt, weil die Umstellung auf den neuen, realitätsnäheren Prüfzyklus nicht rechtzeitig durchgeführt wurde, […] äußerst bedauerlich.“ Die umweltschonendsten Fahrzeuge im Portfolio hätten offensichtlich die niedrigste Priorität. Das sende ein falsches Signal an die Politik, die gerade in Brüssel die zukünftigen CO₂-Flottengrenzwerte für Pkw verhandelt.

Erdgasfahrzeuge verzeichnen seit dem Abgasskandal und der Steuerermäßigung des Kraftstoffs (in Deutschland) im letzten Jahr eine stark steigende Nachfrage. Allein im Juni wurden über 1.700 Erdgas-Pkw auf deutschen Straßen neu zugelassen. Das war auch für die Betreiber von Erdgas-Tankstellen ein sehr wichtiges Zeichen. „Dass Volkswagen die gesteigerte Nachfrage nun nicht mehr bedient, ist ärgerlich“, so Kehler. Sowohl für Verbraucher als auch für das Klima. Erdgas als Antriebsalternative mit den geringsten Kosten werde damit zum "späten Opfer des Diesel-Skandals.“

Der Fachverband Gas Wärme schließt sich dieser Stellungnahme vollinhaltlich an, zumal auch in Österreich die Zulassungszahlen für Erdgasfahrzeuge im Steigen begriffen sind. Auch für FGW-Geschäftsführer Mag. Michael Mock stellt der VW-Lieferstopp ein „falsches Signal“ zu einem ungünstigen Zeitpunkt dar.

Stellungnahme von Dr. Timm Kehler, GF Zukunft ERDGAS e.V. unter: https://zukunft.erdgas.info

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