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Bio-LNG gibt die Pace vor

11.9.2023

Dass selbst der Motorsport Nachhaltigkeitskriterien erfüllen muss, ist nichts Neues. So auch bei der "FIA European Truck Racing Championship", wo ein Bio-LNG-Truck von Iveco für die Pace sorgt. Ein weiterer Beweis, wie innovativ und nachhaltig die Transportbranche bereits heute unterwegs ist.

Stolze 73 Prozent aller Güter werden in der EU auf dem Landweg transportiert, daher ist eine klimafreundliche Logistik bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Lieferketten enorm wichtig. Gleichzeitig sind die Nutzfahrzeuge für 27 Prozent des CO2-Austoßes des Mobilitätsbereichs in Europa verantwortlich. Selbst wenn Politiker auch hier mit einer Umstellung auf den E-Antrieb liebäugeln, zeigen Studien, dass durch den gezielten Einsatz von erneuerbaren Treibstoffen, die von E-Fuels über sogenanntes HVO – kurz für Hydrotreated Vegetable Oil, hydriertes Pflanzenöl –, bis zu Biodiesel, Biogas und Bio-LNG reichen, eine CO2-Reduktion von 66 Prozent und damit fast die geforderten 70 Prozent erreicht werden könnten.

Wie konkurrenzfähig Biogas und Bio-LNG bereits heute sind, zeigt auch ihr Einsatz im LKW-Rennsport. Als offizieller Partner der ETRC 2023 unterstützt der italienische LKW-Hersteller Iveco die Dekarbonisierungsziele der European Truck Racing Association (ETRA) auch diese Saison mit einem Iveco S-Way LNG als Pace Truck. Dieser ist „Bio-LNG ready!“ und senkt dank Bio-LNG die Stickstoffdioxid- und Russemissionen deutlich, sowie den CO2-Ausstoß im Vergleich zu einem Diesel-LKW um bis zu 95 Prozent. Der Pace Truck kommt bei allen Rennen als Fahrzeug vor dem Renntroß in der Einfahrrunde und vor dem fliegenden Start zum Einsatz. Zudem neutralisiert der umweltfreundliche S-Way bei Gefahrensituationen, beispielsweise nach einem Unfall oder bei extrem widrigen Wetterverhältnissen, das Rennen und gewährleistet damit die Sicherheit der Fahrer.

Truck-Racing und Nachhaltigkeit sind auch sonst kein Widerspruch: Die Veranstalter versuchen die Auswirkungen eines solchen Mega-Anlasses zu minimieren. Die Goodyear FIA ETRC schafft es im weltweiten Nachhaltigkeitsranking der Zwei- und Vierrad-Motorsportmeisterschaften unter 105 Rennserien auf den ausgezeichneten 16. Platz. Damit werden die Bemühungen der Serie gewürdigt, bereits bis 2038 eine Netto-Null-Bilanz zu erreichen und die Emotionen weckende Truck-Racing-Plattform zu nutzen, um Veränderungen in der Transportbranche voranzutreiben.

„Wir sind sehr stolz darauf, diese sehr respektable Platzierung und Erwähnung im ‚Sustainable Championships Index’ erhalten zu haben“, verrät ETRA-Geschäftsführer Georg Fuchs. „Es ist auch eine Anerkennung unserer Bemühungen, den Umstieg auf und die Akzeptanz von alternativ angetriebenen LKW zu beschleunigen.“ Die Goodyear FIA ETRC war die erste Motorsportserie, die erfolgreich auf zu 100 Prozent nachhaltigen Treibstoff und Bio-LNG umgestiegen ist. Gemeinsam mit Reifenspezialist Goodyear werden außerdem die Rennreifen für die Runderneuerung auf der Straße recycelt, wodurch der Verbrauch natürlicher Ressourcen, das Abfallaufkommen und der Energieverbrauch reduziert werden: Ein weiterer Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft.

Unvermeidbare Emissionen der Truck-Rennen, die vor hundertausenden begeisterten Fans heuer noch in Le Mans (Frankreich) und Jarama (Spanien) gastieren, werden übrigens durch Investitionen in Projekte ausgeglichen, die nach den strengen Anforderungen des Clean Development Mechanism (CDM) gemäß Empfehlung der Vereinten Nationen zertifiziert wurden.

Die Großevents sind jeweils eine ausgezeichnete Gelegenheit, das enorme Potenzial zur Dekarbonisierung im Schwerverkehr bei den Lastwagen mittels CNG- oder LNG-Antrieb gegenüber Diesel-LKW zu demonstrieren. Ohne Abstriche punkto Leistung, Nutzlast und Vielseitigkeit stoßen Gas-LKW gegenüber vergleichbaren Diesel-Trucks bis zu 35 Prozent weniger CO2 aus. Tanken sie Biogas oder das hochkalte, verflüssigte Bio-LNG/-LBG, sind sie sogar nahezu CO2-neutral unterwegs– auf der Rennstrecke genauso wie auf langen Alltagstouren, wo sie Kilometer für Kilometer CO2 einsparen.

Quelle: cng-mobility.ch

 

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