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Nachhaltiger zu verflüssigtem Biogas

25.4.2023

Mit Windkraft per Elektrolyse grünen Wasserstoff und sogar verflüssigtes Biogas herstellen: Das funktioniert. Ein dänisch-norwegisches Unternehmen macht es vor.

Das dänische Unternehmen GrønGas betreibt derzeit zwei Biogasanlagen im nördlichen Teil von Jütland. Nun wollen die innovativen Dänen zum ersten Mal weltweit eine Technologie nutzen, bei der grüner Wasserstoff direkt für die Produktion von flüssigem Biogas (LGB/Bio-LNG) eingesetzt wird. Norwegian Hydrogen und der dänische Energieunternehmer Jens Peter Lunden haben dazu ein 50:50-Prozent-Joint Venture unter dem Namen Grøn Brint gegründet. „Wir sind bestrebt, ein Pionier bei der Nutzung von grünem Wasserstoff für verschiedene Zwecke zu sein“, verrät Jens Berge, CEO von Norwegian Hydrogen. „Diese Zusammenarbeit zeigt, dass wir durch die Nutzung von grünem Wasserstoff und grünem CO2 auf eine neue und innovative Weise einen Teil der großen Nachfrage nach LBG decken können.“

Durch die direkte Verwendung von grünem Wasserstoff bei der Herstellung von LBG/Bio-LNG wird auch „grünes“ CO2 genutzt. Die Umwandlung von CO2 in synthetisches Gas bietet einen Mehrwert für alle Parteien und bildet zudem die Grundlage für die Rentabilität. „Wir haben alle eng zusammengearbeitet, um ein Modell für diese Kooperation zu entwickeln. Gemeinsam werden wir eine integrierte, grüne und profitable Wertschöpfungskette von Windturbinen über Elektrolyse bis hin zu LBG aufzeigen“, erläutert Jens Peter Lunden stolz.

Auch Allan Olesen, CEO von GrønGas, freut sich auf die Zusammenarbeit und die baldige Herstellung von Bio-LNG/LBG auf noch nachhaltigere Weise. Durch die sogenannte Carbon Capture and Utilization (CCU), also die Abscheidung, den Transport und die Nutzung von CO2 verbessert sich die Nachhaltigkeit der Herstellung enorm. „Wir hoffen, dass wir in naher Zukunft Wasserstoff für CCU und Methanisierung direkt in der Biogasanlage verwenden können“, so Allan Olesen. „Unser Ziel ist es, Teil der gleichen nachhaltigen Wertschöpfungskette, zu der auch Grøn Brint gehört, zu werden.“

Die Elektrolyseure für die Herstellung des grünen Wasserstoffs werden vom deutschen Hersteller H-Tec Systems demnächst geliefert. Dadurch wird die Produktion des europaweit für diverse Anwendungen, ob in der Mobilität für LKW mit LNG-Antrieb oder auch Schiffen mit LNG-Aggregaten bis hin zur Industrie, noch 2023 starten können. „Das Joint Venture Grøn Brint liefert einen innovativen Ansatz für die Wasserstoffproduktion, den wir gerne mit unseren modularen Elektrolyseuren bedienen“, erklärt Robin v. Plettenberg. Der CEO von H-Tec Systems ergänzt: „Initiativen wie diese können als Vorbild für ähnliche Projekte in vielen europäischen Ländern dienen. Immer mehr praktische Anwendungen zeigen, wie grüner Wasserstoff helfen kann, die Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen und die Energiewende zu beschleunigen.“

Die beteiligten Parteien haben die Absicht, ihre Zusammenarbeit auf weitere Möglichkeiten zur Herstellung von Wasserstoff und anderen E-Fuels mittels Windenergie auszuweiten. Weitere Großprojekte sind bereits in Planung. Man darf also gespannt sein – nicht nur auf das erste LBG aus Jütland, sondern auch auf die weiteren Ideen der Wikinger.

Quelle: cng-mobility.ch

 

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