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Starship-Truck mit neuem CNG-Motor

17.10.2023

Bald geht der futuristische Starship-Truck von Shell wieder auf Rekordjagd: Derzeit erhält er im US-Bundesstaat North Carolina den neusten CNG-Antrieb von Cummins. Noch diesen Herbst soll der Truck mit der aerodynamischen Karosserie zur mit Spannung erwarteten Demonstrationsfahrt starten.

Mit dem futuristischen und auf Effizienz getrimmten Starship-Truck zeigte der Erdöl- und Energiekonzern Shell bereits mehrfach, wie sparsam ein LKW mit Dieseltechnik sein kann. Eine auf möglichst geringen Luftwiderstand ausgelegte Kabine aus Kohlefaser samt automatischer Abdichtung für einen nahtlosen Übergang zwischen LKW und Auflieger oder auch eine 5000-Watt-Solaranlage auf dem Dach des Aufliegers waren nur einige Features, welche dem Shell Starship 2.0 extrem tiefe Verbrauchswerte ermöglichten. Bei einer Nutzlast von rund 21,5 Tonnen glänzte der 400 PS starke Cummins-Dieselmotor mit einem Verbrauch von lediglich rund 23,5 l/100 km auf Überlandfahrten.

Selda Gunsel, Präsidentin von Shell Global Solutions, verriet im Frühling bei der ACT-Expo, dass die neuste Generation des Shell Starship mit dem neuen X15N-Gasmotor von Cummins ausgestattet und dank Shells Renewable Natural Gas (RNG) nahezu CO2-neutral unterwegs sein wird. „Shell RNG ist bereits heute erhältlich und weist eine niedrige Kohlenstoffintensität auf“, erläutert Gunsel. Auch Motorenspezialist Cummins freut sich auf den Einsatz des X15N-Grosskolben-CNG-Motors im Zukunftslastwagen. Und aktuell arbeiten das Spezialfahrzeugunternehmen Spevco und Reaper Custom Fabrication daran, das CNG-Aggregat zu verpflanzen – eine Operation am offenen Herzen des futuristischen Trucks.

Puneet Jhawar, General Manager Global Spark Ignited Business bei Cummins, nimmt den Umbau in der Werkstatt in North Carolina selbst in Augenschein. Der Starship 3.0 wird für seine nächste Demofahrt gegenüber dem Starship 2.0 fast vollständig neu konfiguriert, wozu die Zugmaschine nahezu komplett zerlegt wurde. Bewaffnet mit Plänen und mit Hilfe der erfahrenen Ingenieurteams von Shell und Cummins legt sogar Matt Greene, Inhaber von Reaper Custom Fabrication, selbst Hand beim Schweißen an, um das große Puzzle rechtzeitig fertig und auf die Straße zu kriegen: „Viele Komponenten des Lastwagens mussten wir selbst herstellen, auch die Auspuffanlage des CNG-Aggregats war eine Sonderanfertigung.“

Auch die Verkleidung der „Anhängerlücke“ wird komplett neu gestaltet. Das Oberteil fungiert jetzt als Kappe, die bei voller Entfaltung beide Seiten verriegelt und so für eine ideale Aerodynamik sorgt. Und der rote X15N-CNG-Motor von Cummins, der weniger wiegt als seine Dieselpendants, bis zu 500 PS liefert und die strengen EPA- und CARB-Emissionsvorschriften für 2024 und 2027 bereits erfüllt, steckt jetzt unter der schnittigen Kohlefasernase des Starship 3.0.

Dank seiner CNG-Tanks mit einem Biogas-Vorrat von rund 340 kg, was etwa 120 US-Gallonen Diesel entspricht, sollte der Truck rund 600 Meilen schaffen, ehe er wieder an einer CNG-Tankstelle einen rund fünfzehnminütigen Tankstopp einlegt. „Die verbesserte Versorgung mit erneuerbarem CNG und das größere Angebot an öffentlichen CNG-Tankstellen hilft Langstreckenflotten, die ökologischen, wirtschaftlichen und betrieblichen Vorteile dieser Technologie zu erkennen“, erklärt Cummins-Experte Puneet Jhawar, der kurz vor der Markteinführung des X15N ein steigendes Interesse der Cummins-Flottenpartner am neuen Biogas-Antrieb registriert.

„Ich hatte kürzlich zudem die Ehre, mit den Kongressabgeordneten Don Davis aus North Carolina und Debbie Lesko aus Arizona über die Vorteile von Biogas zu sprechen“, ergänzt er, „und über unseren einzigartigen X15N-Großkolben-Motor, der die Transportindustrie revolutionieren und das Dekarbonisierungs-Versprechen von Cummins beschleunigen wird.“ Wie revolutionär diese Revolution ausfällt, dürften die Verbrauchergebnisse des Shell Starship 3.0 auf der Crosscountry-Fahrt zeigen, die im Oktober für den „Shell Ultimate Stopover 2023“ erwartet wird. Dann wird klar, wie weit die Effizienzgrenzen dank heutiger CNG-Technologien auch im Schwerverkehr verschoben und CO2-Emissionen massiv gesenkt werden können.

Quelle: cng-mobility.ch/Shell/Cummins/

 

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